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Chemikalie in Trinkwasser: Höchstwert in OÖ

Umwelt

Chemikalie in Trinkwasser: Höchstwert in OÖ

Umweltschützer von Global 2000 haben bei einer großangelegten Untersuchung auch in Oberösterreich eine gesundheitsschädliche Chemikalie gefunden. Konkret Trifluoracetat, kurz TFA. Es gehört zu den als „Ewigkeitschemikalien“ bekannten PFAS-Verbindungen. Der höchste Wert wurde in Oberösterreich festgestellt.

10. Juli 2024, 12.11 Uhr (Update: 10. Juli 2024, 16.21 Uhr)


Trifluoracetat ist durchgehend im österreichischen Trinkwasser nachweisbar, berichtete der Umweltchemiker Helmut Burtscher-Schaden Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien. Die Umweltschutzorganisation Global 2000 fordert in einer Petition an die Landeshauptleute und Bundesregierung ein „sofortiges Verbot“ der Haupteintragsquellen von TFA: gewisse landwirtschaftliche Pflanzenschutzmittel (PFAS-Pestizide) und Kühlstoffe (F-Gase).


Proben in mehreren Ländern entnommen

Umweltschützer von Global 2000 und dem europäischen Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN Europe) entnahmen im Frühjahr 2024 in elf EU-Ländern wie Österreich, Deutschland und Ungarn Leitungs- und Mineralwasserproben. Anschließend ließen sie eine Analyse durchführen, ob darin TFA enthalten ist. Dieser Stoff gehört zu den per- und polyfluorierten Alkylverbindungen, kurz PFAS, die wegen vieler gesundheitsschädlicher Wirkungen zunehmend in der Europäischen Union verboten werden. Es ist das „terminale Abbauprodukt“ von rund 2.000 PFAS und gilt wegen seiner großen Beständigkeit als „Ewigkeitschemikalie“, so Burtscher-Schaden (Global 2000).

In 32 Proben aus öffentlichen Trinkwassernetzen und zwei Proben aus privaten österreichischen Hausbrunnen konnten die Umweltschützer TFA nachweisen. Lediglich zwei Wasserproben aus Deutschland enthielten keine nachweisbaren Mengen an TFA, berichteten sie. Auch in Flaschen verkauftes Mineral- und Quellwasser enthielt in fast zwei Drittel der Fälle TFA. „Die durchschnittliche Verunreinigungsmenge war in Mineral- und Quellwasser jedoch deutlich niedriger als bei Leitungswasser“, so der Umweltchemiker.


Höchster Wert in oö. Leitungswasserprobe

In Mineral- und Quellwasserflaschen waren im Mittel 278 Milliardstelgramm (Nanogramm) TFA pro Liter und der Maximalwert betrug dort 3.200 Nanogramm pro Liter. Bei Leitungswasser waren es durchschnittlich 740 Nanogramm pro Liter bei einem Maximalwert von 4.100 Nanogramm pro Liter in einer oberösterreichischen Leitungswasserprobe. Laut einer Risikoanalyse einer europäischen Gesundheitsbehörde (dem niederländischen Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt – RIVM) anhand des aktuellen Wissensstandes wären 2.200 Nanogramm pro Liter ein geeigneter Richtwert für Trinkwasser. „Dieser Grenzwert wurde immerhin von 94 Prozent der untersuchten Proben eingehalten“, heißt es im Bericht von Global 2000.


EU-weiter Standardgrenzwert ab 2026

„Im Jahr 2026 soll jedoch in der EU ein Standardgrenzwert für ‚PFAS insgesamt‘ von 500 Nanogramm pro Liter in Trinkwasser in Kraft treten“, steht dort weiters. Diesen Grenzwert würde ungefähr die Hälfte der untersuchten Leitungswasserproben aufgrund ihrer TFA-Verunreinigungen überschreiten. Wenn der Eintrag von TFA in das Trinkwasser nicht gestoppt wird, müsste man es mit kostspieligen technischen Reinigungsverfahren künstlich aufbereiten, meinen die Umweltschützer.


Ganzen Beitrag siehe: Quelle: https://ooe.orf.at/stories/3264554/

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